Unsere Still Elektrofahrzeuge

Von ihnen hatten wir mal 4 Stck. Wie unsere alten Trecker und Geräte sind und waren sie echte Oldtimer mit einer interessanten Geschichte. Deshalb bekommen sie genau wie diese hier ihre eigene Seite.

Elektromobilität gibt es nicht erst, seit die Klimaveränderung in unser Bewusstsein gerückt ist. Wer in den 1950iger Jahren mit der Bahn verreisen wollte, gab sein Gepäck anders als jetzt in der Schalterhalle bei der Gepäckabfertigung auf und bekam es im Zielbahnhof wieder ausgehändigt. Der Transport zwischen Gepäckwagon und Bahnhof erfolgte mit einem Elektrokarren, dessen Fahrer vorne auf einem Trittbrett stand. Dabei steuerte er mit den Füßen und regelte das Fahrtempo mit dem langen Steuerhebel. Später bekamen die Fahrer eine gepolsterte Sitzbank und ein richtiges Lenkrad, Fußgas und Handbremse. Weil solche Elektrokarren nicht nur auf Bahnhöfen sondern auch im Komunalbereich und bei der Zulieferung von Fabriken sehr praktisch waren, erfuhren sie weitere Verbesserungen bis hin zur geschlossenen Fahrerkabine wie bei unseren beiden großen Elektrotrucks.

Als die Bahn Ende der 50iger Jahre den Gepäckservice aufgab, wurden sehr viele Elektrokarren arbeitslos und waren billig zu haben. So fanden 4 von ihnen auf den Kinderfreizeithof und wurden dort nach und nach sehr wichtig. Auf den alten Bildern lässt sich die Eingliederung der 4 Elektrofahrzeuge in das Kinderprogramm gut verfolgen. Die rote Elektrokarre mit offenem Füfrerstand und offener Pritsche sieht man beim Spazierenfahren und beim Ziehen von Kinder-Schlitten. Dann bekamen beide Elektrokarren je 2 Sitzbänke mit Rückenlehne in Längsrichtung und Aufstieg von hinten.

Später ergab sich die Möglichkeit für einen eigenen schienenlosen Kinderzug zum Besuch der Waldhexe und der vielen Geheimnisse im Wald. Die Rote wurde zu einer Lokomotive mit Dampfkessel, dickem Schornstein und echtem Führerstand umgebaut und war lange Zeit sehr attraktiv. Die 4 Anhänger folgen der Lok wie früher auf den Bahnhöfen, als liefen sie auf Schienen. Das ermöglicht eine Speziallenkung dieser Wagen.

Die Blaue tat weiter Dienst mit den sicheren Sitzbänken auf der Pritsche. bis die Idee vom Taco-Taco zum Umbau zwang. Dieser Name und die Idee geht auf ein berühmtes brasilianisches Vehikel mit dem Namen Paco-Paco zurück. Das ist ein dort sehr verbreitetes, primitives kleines Lastauto, das von den Besitzern gerne nach Zweck und Möglichkeit umgebaut wird und berühmt geworden ist. In Anlehnung an diese Vehikles entstand unser Taco-Taco mit Verdeck, Windschutzscheibe und 2 gepolsterten Querbänken, seitlichen Aufstiegbrettern und einem kleinen französischen Automotor. Damit hatte die kleine blaue Still-Elektrokarre ihren Antrieb und ihre Existenz als Elektromobil verloren. Nun waren es wie bei den 10 kleinen Negerlein nur noch 3. Nachdem die Lokomotive unserer Waldbahn auf einen unserer beiden Still-Trucks umgerüstet worden war, verlor auch die kleine rote Still ihren Job als atraktive Waldbahnlok und waren es nur noch 2 .

Viel Spaß beim Anschauen.